The Blue Fossil Entropic Stories I, 2013
The Blue Fossil Entropic Stories II, 2013
The Blue Fossil Entropic Stories III, 2013
Archival pigment print on Hahnemühle Photo Rag Ultra Smooth paper
Collection of DITTRICH & SCHLECHTRIEM, Berlin
The Blue Fossil Entropic Stories ist das fotografische Zeugnis einer Expedition, die der Künstler 2013 unternahm. Er reiste nach Island, wo er einen Eisberg im Arktischen Ozean bestieg und das gefrorene Wasser unter seinen Füssen acht Stunden lang mit einer Gasfackel schmolz. Wie ein absurder Held à la Don Quijote stellte sich Julian Charrière den Elementen auf eine scheinbar hoffnungslose Art und Weise entgegen – menschliche Zeit gegen geologische Zeit. Und dennoch ist es eine Schlacht, in welcher der Klimawandel nur den Ausgangspunkt darstellt. Der Akt der Entzündung, hier isoliert dargestellt von einem einzelnen Menschen auf einem treibenden Eisberg, verweist auf die zunehmenden Folgen unserer einzelnen Aktionen aber auch auf unsere Untätigkeit in Hinblick auf die globale Erwärmung. Unsere Aufmerksamkeit wird auf die Auswirkungen der unkontrollierten Treibstoffverbrennung gelenkt und darauf, wie sich deren Folgen oft an Orten bemerkbar machen, die weit weg von unserem täglichen Handeln liegen, obgleich sie nicht weniger wichtig für die Klimastabilität unseres Planeten sind. Mit der Intervention erinnert uns Charrière daran, dass unsere Welt an manchen Orten nicht von Pflanzen oder Ozeanen, sondern von Eis bedeckt ist. Und dass diese Auswirkungen hier, im Reich des Eises, am intensivsten spürbar sind. Die drei Fotografien, welche die Aktion visuell dokumentieren, erinnern an Caspar David Friedrichs ikonischen Wanderer über dem Nebelmeer (um 1817). Durch die Wiedereingliederung des Menschen in die Landschaft stellt Charrière jedoch die problematische Beziehung zur Natur, wie sie aus der Vergangenheit übernommen wurde, in Frage.