Gottfried Honegger
Farbige Metall-Stelen
6. Juni – 31. Oktober 2004
„Im Gegensatz zu dir suche ich im Lärm der Zeit das Stille, die Ruhe, die Grenze zum Leeren“, schreibt der 1917 in Zürich geborene Maler und Bildhauer Gottfried Honegger in einem fiktiven Brief an Jean Tinguely. „Wenn ich dein Werk überdenke, wenn ich versuche, uns zu vergleichen, glaube ich, dass wir das gleiche Ziel mit gegensätzlichen Mitteln zu erreichen versuchten.“
Honegger charakterisiert sich mit diesen Worten selbst als eine Art Antipode von Jean Tinguely, dessen Werk er aber sehr bewundert. Gemeinsamkeiten gibt es im Werdegang der beiden, die sich 1943 in Basel zum ersten Mal getroffen haben. Wie Tinguely hat Honegger als Schaufensterdekorateur gearbeitet, wie Tinguely zog es den jungen Künstler nach Paris, wo er als freier Maler arbeitete. In seinem Schaffen aber ging Honegger gänzlich andere Wege.
Dies wird auch bei der Auswahl der Werke deutlich, mit der das Museum Tinguely ein erstes Mal die Paul Sacher-Anlage als Ausstellungsgelände nutzt: farbigen Metall-Stelen, schlanke Gebilde, die offen und einsichtig sind: Kunst, die wie das gesamte Werk Honeggers der Schönheit verpflichtet ist.