Das Atelier Alfred Hofkunst

16. Mai – 5. August 2007

DAS ATELIER ALFRED HOFKUNST
Museum Tinguely, Basel, Ausstellung von 16. Mai bis 5. August 2007


Eine Hommage an den Fürsten der Zeichner und den unermüdlichen
Welteroberer.

Das Universum „Atelier“ ist für Alfred Hofkunst (1942 - 2004) nicht nur Arbeitsplatz, vielmehr auch Schauplatz und Schaustück gewesen. So ergibt sich der einmalige Ansatz für Ausstellung und Publikation des Museum Tinguely.

Nicht einfach in vier Wänden.

Das konsequent Grenzüberschreitende ist bei Hofkunst nicht immer so physisch wie bei seinen Freunden Jean Tinguely und Bernhard Luginbühl.

Zu Anfang waren es eher Implosionen bis in die Atome einer naturalistischen Betrachtung. Dann Kunstherstellung mit Brachial- oder Trivial-Instrumenten. Und schliesslich Pläne zur Welteroberung mit künstlerischen Mitteln. Zwischen atemberaubenden Werken blitzt stets Humor auf oder schallt Lachen.

Dieses Lachen hörten und teilten viele Besucher seiner riesigen Ateliers. Das gigantische Hafen-Atelier im Marseiller Hafen, die grosse Halle in Missy, das Schloss in Méjannes. Hofkunst erklärte darüber hinaus die Natur zu seinem Atelier, schleppte in Lieferwagen und auf Booten sich und sein umfangreiches Schaffens-Arsenal wochenlang hinaus in die Welt, die er grossformatig, aber mit feinsten Strichen einfing.

Früher Höhepunkt: Die Abbildung im Massstab 1:1 seines Ateliers in Montet, Wände, Decke, Boden; mit Bleistift und Farbstift, detailgenau bis zur toten Fliege in der Ecke. Seit der Documenta 6 wird es erst zum zweiten Mal wieder öffentlich gezeigt.

All das sprengt den Rahmen einer üblichen „Hommage“. Im Museum Tinguely werden die unterschiedlichen Talente „Hofis“ so ineinander fliessend gezeigt, wie in seinem Atelier. Viele persönliche Versatzstücke, Briefe, Objekte verdichten das Erlebnis.

Und nicht zwischen zwei Buchdeckel.

Hofkunst war nicht ein Meister seines Fachs, sondern sehr vieler Fächer. Die Publikation, die zeitgleich zur Ausstellung vorgelegt wird, ist eine schwere, altmodische Fächermappe, in der Riesenposter zur Hofkunst-Entfaltung einladen.

„BITTE KLOPFEN und NICHT EINTRETEN.“ Eine nach alter Buchbinder-Manier hergestellte Mappe mit 10 Fächern. Darin: riesige, unterschiedlich gefaltete und gestaltete Bögen (flächenmässig bis doppeltes Weltformat) zu 10 verschiedenen Themen. Das Brachiale und Gewalzte, das perfektionistisch Feine und täuschend Echte, die Copains, Fotos von Festen, Freunden und von den Arbeitsprozessen, die Scherze und die Sprüche, die Bäuche und die Hinterteile, die Wälder, Himmel und der Lavendel, die Meerestiere und das Meer und der See. Aber auch die verrückten, faszinierenden Versuche, die Welt mit Abfällsäcken, Uhren oder Reisbüchsen zu erobern. In jedem Fach ein aktuelles, kurz gefasstes Textblatt von Kunsthistorikern, Freunden, Journalisten zum jeweiligen Thema. Dazu ein kleines Heft mit den besten Textauszügen über Hofi aus Katalogen, Büchern und Medien aller Zeiten. Insgesamt: Ein Exzess. Also der „Grosse Hofi“.

Format: 29x35 cm, Gewicht: Fast 6 kg. Deutsch/Französisch. Limitierte Auflage von 1000 Ex. davon 200 für Sammler, eingepackt in einen Original „Garbage-Body“-Abfallsack. Verkaufspreis während der Ausstellung Fr. 98.-, danach im Buchhandel Fr. 125.-, Sammler-Edition Fr. 200.-

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