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Jean Tinguely


Ohne Titel

Baluba
1962

Material/Technik: Springfederteil, Metallstäbe, Draht, Feder, Plastik, Holz, Elektromotor, Originalsockel orange bemalt
Masse (HxBxT): 162 x 70 x 70 cm
Inventarnummer: 11188
Werkverzeichnis: Bischofberger 0242
Creditline: Museum Tinguely, Basel

Unvermittelt und unvorhersehbar schütteln sich die Skulpturen beim Einschalten des 110 V Liliputmotors wie während eines Anfalls. Ihre Bewegungen sind unkoordiniert und exstatisch. Mit jeder Aktion bewegen sie sich immer am Rand zur Selbstzerstörung. Tinguely zeigt mit seinen Balubas wie vergänglich und immateriell Kunst und Leben ist. Die Namensgebung der Plastiken ist eine spontane Reaktion des Künstlers auf die damalige politische Situation im Kongo. «Baluba» nannte er seine Werke nach dem Stamm der Bantu, der unter der Führung von Parice Lumumba 1960 für die Freiheit und Unabhängigkeit Kongos kämpfte. Tinguely drückte mit dem Titel seine besondere Symphatie für Lumumba aus, der Anfang 1961 ermordet wurde. Im wild-ironischem Tanz von ausrangierten und weggeworfenen Fundstücken kommt so auch die Tragik eines kämpfenden Volkes zum Ausdruck. «..je les appelais d‘après le nom des ces Noirs formidables qu‘on avait vus et qui portaient des armements bizzares. Ils avaient des boules de Noël sur la tête, des mitrailleuses auxquelles ils accrochaient des grelots - ils essayaient, en quelque sorte, de reprendre à leur compte les armements modernes et dangereux. » Ausgelassene Fröhlichkeit und Verzweiflung, Faszination und Desillusion durchdringen sich in den Balubas.

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In der Sammlung des Museum Tinguely sind Arbeiten aller Phasen und Werkgruppen von Jean Tinguely vertreten. Zusammen mit temporären Leihgaben ermöglichen sie den Museumsbesuchenden einen umfangreichen Überblick über das Schaffen des Künstlers. Neben den Skulpturen befindet sich eine Vielzahl von Zeichnungen und Briefzeichnungen, Dokumenten, Ausstellungsplakaten, Katalogen und Dokumentationen sowie Fotografien in der Sammlung des Museums. Alle Bestände sind – soweit möglich – öffentlich zugänglich und werden regelmässig sowohl in der permanenten Ausstellung im Museum Tinguely wie auch als Leihgaben in Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt.

Die Museumssammlung entstammt einer grosszügigen Gründungsschenkung der Witwe des Künstlers Niki de Saint Phalle, aus der Sammlung von Roche, grösseren und kleineren Schenkungen sowie verschiedenen Ankäufen.

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