Lecture Performance
What role can art play in political activism?
Freier Eintritt, ohne Anmeldung, auf Englisch
Alessandra Pomarico, Kuratorin und Autorin, und Nikolai Oleynikov, Künstler, sprechen über die Aktivität von Künstler:innen im Rahmen der Protestbewegung gegen die geplante Teststreckenerweiterung von Porsche, die einen Primärwald in Apulien bedrohte. Ausgehend von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit der Free Home University (Salento, Italien), einem pädagogisch-künstlerischen Experiment, werden sie Einblicke in dort entwickelte Werkzeuge, Methoden und Praxis geben. In diesem Projekt verschmelzen Forschung, Kunst und Aktivismus mit dem Alltag von communities of struggle und communities of practice.
Wie können wir durch Zusammenleben, embodiment, gemeinsames Wahrnehmen und Sinnstiftung Räume zum Lernen, Verlernen und Weiterlernen schaffen? Wie können wir unseren Widerstand organisieren und vernetzen?
Alessandra Pomarico (PhD) ist unabhängige Kuratorin, Autorin und Pädagogin, die an der Schnittstelle von Kunst, Erziehungswissenschaften und Gemeinschaftsbildung arbeitet. Sie ist Mitbegründerin der Free Home University, einem künstlerisch-pädagogischen Experiment, und des translokalen Netzwerks Ecoversities Alliance. Derzeit konzentriert sie sich auf die Ökologie des Wissens, relationale Erkenntnistheorien und die Frage, wie wir von indigenen Wissensformen lernen können. Zu ihren neusten Projekten gehören M.E.D.U.S.E (Mediterranean Ecofeminist, Decolonial Union for Self-Education), The New Alphabet School #Commoning (HKW Berlin) und #Healing (Dakar) sowie What Is the Sound of the Border? (England). Sie ist Herausgeberin der Bücher Pedagogies Otherwise (2018), What’s there to Learn (2018) und When the Roots Start Moving. Resonating with Zapatismo (2021). Alessandra ist Stipendiatin des XI Italian Council Fellowship und Dozentin an der Kunstuniversität Linz, am Fachbereich Kunst als soziale Praxis (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt) und an der Accademia di Belle Arti di Bari.
Nikolai Oleynikov ist ein fermentierter Künstler, ein destillierter Punk und ein immergrüner Antifaschist; seit kurzem Flüchtling und Mitglied von Chto Delat und der Arkady Kots Band; Mitbegründer und Mentor der Chto Delat School of Engaged Art; Co-Kurator der Free Home University; Teil des Radiosenders FireFly Frequencies, Autor von Sex of the Oppressed (2013-2024), Mitherausgeber von When the Roots Start Moving. Resonating with Zapatismo (2021). Er unterrichtet an der NABA (Nuova Accademia di Belle Arti) in Rom.
Die Free Home University (FHU) wurde 2014 in Salento, Italien, gegründet. Sie entstand als Initiative lokaler und internationaler Künstler:innen, Denker:innen, Pädagog:innen und Kurator:innen mit dem Ziel, alternative Formen des Lernens und des gemeinschaftlichen Lebens zu erforschen. Die FHU ist ein pädagogisches und künstlerisches Experiment, das auf kollektiver Erfahrung, Selbstorganisation und auf Zusammenarbeit basierten Lernmethoden aufbaut und sich mit lokalen Gemeinschaften in Widerständen engagiert, wie zum Beispiel LGBTQI+-Gruppen, vertriebenen Personen und Aktivist:innen für Landrechte. Verwurzelt in einem nicht-hierarchischen, energiebefreienden und rebellischen Ethos, fördert die FHU ein Umfeld des kollaborativen Lernens und der Solidarität.