Scream Machines
Kunst-Geisterbahn

Rebecca Moss, «Memento Mori», 2025 © Rebecca Moss

Scream Machines – Kunst-Geisterbahn
von Rebecca Moss & Augustin Rebetez

22. Mai – 30. August 2025

Die von der britischen Künstlerin Rebecca Moss und dem Schweizer Künstler Augustin Rebetez gestaltete Grossinstallation Scream Machines ist auf dem Grundgerüst einer historischen Geisterbahn aufgebaut und nimmt die Besucher:innen auf einen kurzen Parcours durch eine immersive Kunstlandschaft mit. Sie erweist Tinguelys Werk Le Crocrodrome de Zig et Puce Referenz, die der Künstler 1977 zusammen mit Bernhard Luginbühl, Daniel Spoerri und Niki de Saint Phalle für die Eröffnung des Centre Pompidou in Paris geschaffen hat.

Zur Eröffnung des Centre Pompidou in Paris 1977 schufen die Künstler:innen das Crocrodrome de Zig et Puce, eine riesige, begehbare Skulptur für die grosse Eingangshalle mit einer eigens konzipierten Geisterbahn, Gestänge und Räderwerk, Kugelbahn, Leuchtschrift, einem ‘Musée Sentimental’ und einem komplett mit Schokolade umhüllten Krokodil-Bein. Zum Jubiläum nimmt das Museum Tinguely dieses Ereignis wieder auf und initiiert die temporäre künstlerische Transformation einer bestehenden Geisterbahn, der ‘Wiener Prater Geisterbahn’ mit Baujahr 1935. Sie war viele Jahre an der Basler Herbstmesse zu Gast und hat Generationen von kleinen und grossen Passagieren einen besonderen ‘Thrill’ verschafft.

 

Bernhard Luginbühl und Jean Tinguely, Le Crocrodrome de Zig & Puce (Ausstellungsflyer), 1977, 55 x 120 cm, überarbeiteter Ausstellungsflyer mit schwarzem Filzstift, Gouache und Collage Museum Tinguely, Basel, Schenkung Prof. Dr. Roland Bieber in Erinnerung an Karola Mertz-Bieber © 2025 ProLitteris, Zürich

Moss und Rebetez werden für die Tinguely-Geisterbahn einen Parcours einrichten, der aus eigenen und neuen Kreationen bestehen wird. Die Kunst-Geisterbahn wird 2025 vom 22. Mai (Tinguelys Geburtstag) bis 30. August (Tinguelys Todestag) im Solitude Park vor dem Museum Tinguely gemäss den Museumsöffnungszeiten in Betrieb sein.

In der Telefonzelle des Museums, dem kleinsten Ausstellungsraum des Hauses, wird ausserdem eine Auswahl von humorvollen Kurzfilmen von Rebecca Moss präsentiert. 

Augustin Rebetez, Atelier view, Ghost Train accessories, 2025 © Augustin Rebetez

Rebecca Moss
Rebecca Moss (geb. 1991) lebt und arbeitet in London und Essex. Die junge, aufstrebende Künstlerin kreiert mit Humor und einem Hang zum Absurden installative Arrangements, mit denen sie vornehmlich sich selbst in prekäre Situationen begibt. Für ihre Slapsticks und Versuchsanordnungen bedient sie sich alltäglicher populärer Materialien und Bilder, die sie auf erfinderische aber oft auch banale Weise aktiviert. Ihr Hang zum Improvisierten lädt den Zufall zur Kollaboration ein. Gerne schaut man diesem spielerischen Scheitern zu und erkennt sich darin in unserem alltäglichen, vergeblichen Streben wieder – ein Streben, das einem auch in Tinguelys nutzlose Poesie produzierenden Maschinenskulpturen begegnet.

Augustin Rebetez 
Augustin Rebetez (geb. 1986) lebt und arbeitet in Mervelier (CH). Er ist einer der wichtigsten und eigenständigsten Schweizer Künstler seiner Generation. Seit Sommer 2024 lädt seine Maison Totale in Bôle zum Besuch ein. Es ist ein Gesamtkunstwerk, in dem seine phantastischen Bildwelten, Kreaturen, Totems, Punk-Videos, Musik, Tanz, Theater und interaktiven Installationen zu einem begehbaren Parcours einladen. 2016 war er im Museum Tinguely in der Ausstellung Prière de toucher mit einer grossformatigen, begehbaren Installation zu Gast, die die Besucher:innen zur Partizipation einlud.