Jean Tinguely bei der Materialsuche in Paris 1960

Jean Tinguely bei der Materialsuche, Paris, 1960, Foto: Unbekannt

La roue = c'est tout
Sammlungspräsentation

8. Februar 2023 – 2026

Laut Tinguely ‘leben wir in einer Räderzivilisation’. So sind das Verhältnis von Mensch und Maschine und die daraus resultierenden Abhängigkeiten, die Tinguely lustvoll dekonstruierte, auch heute noch prägend für unser Leben. Erstmals seit der Gründung des Museums wird die gewachsene Werksammlung des Künstlers wieder in der grossen Halle umfassend ausgestellt. Entdecken Sie das filigran-poetische Frühwerk, die explosiven Aktionen und Kollaborationen der 1960er Jahre und die musikalischen, monumentalen und düsteren Spätwerke in einem abwechslungsreichen Parcours, der viele Möglichkeiten zum Mitmachen bietet.

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#larouecesttout #tinguely @museumtinguely

Oliver Ressler, We Are the Forest Enclosed by the Wall, 4K video, 2025. Courtesy of the artist, àngels barcelona © ProLitteris, Zürich

Oliver Ressler. Scenes from the Invention of Democracy

24. September 2025 – 1. März 2026
 

«What is Democracy?» Um diese Frage kreist Oliver Resslers gleichnamige Videoinstallation von 2009, für die er weltweit Aktivist:innen und Analyst:innen interviewte. Im Hinblick auf den Klimawandel und den Rechtsruck in Europa ist das Thema der politischen Partizipation weiterhin hochaktuell. Ressler begleitet Aktionen des zivilen Ungehorsams und gibt Einblick in deren Organisation. Auch seine neue, erstmals präsentierte Arbeit thematisiert Proteste. Der geplante Ausbau einer Auto-Teststrecke in Apulien bedrohte einen Wald in der von Dürre geplagten Region.

 

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#whatisdemocracy @oliver.ressler

Carl Cheng, Documentation of Santa Monica Art Tool and its installation Walk on LA, Santa Monica State Beach, 1988. Courtesy the artist.

Carl Cheng: Nature Never Loses

3. Dezember 2025 – 10. Mai 2026

Nature Never Loses umfasst sechs Jahrzehnte des zukunftsweisenden, die Genres sprengenden Werks des Künstlers Carl Cheng (*1942, San Francisco; lebt und arbeitet in Santa Monica). Nach seinem Studium der bildenden Kunst und des Industriedesigns entwickelte Cheng seine künstlerische Praxis erstmals in den 1960er Jahren in Südkalifornien, inmitten politischer Unruhen, einer interdisziplinären Kunstszene, einer boomenden Luft- und Raumfahrtindustrie der Nachkriegszeit und einer rasanten Veränderung der Landschaft. Sein sich ständig weiterentwickelndes Werk, das eine Vielzahl von Materialien und Medien umfasst, setzt sich mit Umweltveränderungen, der Bedeutung von Kunstinstitutionen für ihr Publikum und der Rolle der Technologie in der Gesellschaft auseinander – Themen von dringender Aktualität.

Die Ausstellung wird organisiert von Alex Klein, Head Curator & Director of Curatorial Affairs, The Contemporary Austin, in Zusammenarbeit mit dem Institute of Contemporary Art, University of Pennsylvania, Bonnefanten, Maastricht und Museum Tinguely, Basel und dem Institute of Contemporary Art, Los Angeles.

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#natureneverloses

Nicolas Darrot, Yuki Otoko, 2025 (Detail). Courtesy the artist und Galerie C, Foto: Nicolas Darrot

Nicolas Darrot. Fuzzy Logic

5. März 2026 - 7. März 2027

 

Fuzzy-Logik, eine Art künstliche Intelligenz, die es Computern ermöglicht, mit "unscharfen" Konzepten umzugehen, ahmt menschliches Denkvermögen nach. Hier gibt es nicht nur das streng binäre 1 (ja, wahr) oder 0 (nein, falsch), sondern sie arbeitet mit Abstufungen, um so Zustände wie warm oder kühl eher sprachlich als streng mathematisch beschreiben zu können. Nicolas Darrots Fuzzy Logic-Figuren sind voller Unsicherheiten und Gemütsschwankungen, ihr Tanz ist spontan, ihr Spiel ist komplex, ihr Talent unvollkommen.

 

Angelica Mesiti, The Rites of When (Videostill), 2024, 7-Kanal-Digital-Videoprojektion, 34 Min. © 2025 ProLitteris, Zürich; Copyright the artist

Angelica Mesiti. Reverb

18. März 2026 – 30. August 2026

 

In ihren Arbeiten erforscht Angelica Mesiti alternative Formen der Kommunikation – von mündlichen Traditionen bis zu musikalisch-performativen Ausdrucksweisen. Ihre Videoinstallationen evozieren die Poesie des Alltäglichen und zeigen, wie der Austausch über Klang und Gestik Gemeinschaft schaffen kann. In The Rites of When (2024) werden althergebrachte jahreszeitliche Rituale neu gedacht. Auf sinnliche Art ergründet das Werk mögliche Wege des Miteinanders in Zeiten ökologischer Unsicherheit und gesellschaftlichen Wandels.
 

Alexandra Navratil: The Night Side (Video Still), Video HD, 4:20 Min., 2016. Courtesy the artist

Labouring Bodies

10. Juni – 8. November 2026

 

Labouring Bodies untersucht aus feministischer Perspektive die vielfältigen Beziehungen zwischen Körper und Technologie. Die Gruppenausstellung zeigt, wie der menschliche Körper – besonders der feminisierte und marginalisierte – seit der Moderne durch Maschinen geprägt, kontrolliert und zugleich als Ort des Widerstands verstanden wurde. Künstlerische Positionen beleuchten die Arbeit an und mit Maschinen, die Technisierung von Produktion und Reproduktion sowie den weiblichen Beitrag zum technologischen Fortschritt und laden dazu ein, Körper, Arbeit und Fürsorge neu zu denken.

 

 

 

 

Zilla Leutenegger, Think twice, 2025. Courtesy the artist and Galerie Peter Kilchmann, Zurich, Paris, Foto: Sebastian Schaub

Zilla Leutenegger. ZWISCH ENRAUM/HINDU RCHZUSCHAUN

23. September 2026 – 7. März 2027

 

Ein Blick durch den Türspalt, ein Geräusch unter der Treppe, ein Schatten im Gebälk: es ist, als wäre jemand im Museum eingezogen. Zilla Leuteneggers multimediale Installationen Zwisch enraum / Hindu rchzuschaun sind Fragmente bewohnter Architektur und Skizzen eines Lebens. Diese Fragmente zwischen den Dingen erzählen nicht nur kurze, poetische Geschichten, sondern laden auch dazu ein, das Museum neu zu entdecken – und es mit anderen Augen zu sehen.

© Claudiabasel

Les témoins oculistes. Der Sehsinn in der Kunst

2. Dezember 2026 – 09. Mai 2027

 

Das Museum Tinguely setzt die Reihe zu den menschlichen Sinnen in den bildenden Künsten fort. In der Gruppenausstellung zum Sehsinn werden Kunstwerke verschiedener Medien von der Zeit des Barocks bis zur Gegenwart präsentiert, die eine Vielfalt von überraschenden Seherfahrungen bieten. Beim Betrachten von Kunst werden wir unweigerlich mit Prämissen unserer visuellen Wahrnehmung konfrontiert: dem Zusammenspiel von Licht, Dunkelheit, Farbe, Bewegung und Raum. Seit Jahrhunderten experimentieren Künstler:innen mit Techniken, Mechanismen und apparativen Hilfsmitteln, um die von kulturellen Faktoren geprägten Bedingungen des optischen Erlebens unserer Umwelt und deren Repräsentation in der Kunst zu hinterfragen und neu zu erfinden. Oft trüben sie dabei absichtlich unsere alltägliche Sicht auf die Realität, indem sie in ihre Werke Störfaktoren und Illusionen integrieren, wie Verzerrungen, Umkehrungen oder Spiegelungen.